Frau auf Elektro-Scooter

Regelbetrieb für E-Tretroller startet

Nach dem Pilotprojekt haben Stadtrat und Mobilitätsausschuss einstimmig beschlossen, die E-Tretroller im Regelbetrieb einzuführen. In einem Auswahlverfahren wurden anhand von zuvor festgelegten Kriterien wieder zwei Anbieter für die Durchführung des Regelbetriebes ausgewählt. Die Begrenzung der Anbieter über ein Auswahlverfahren in Verbindung mit einer Sondernutzungsgenehmigung ist europaweit in einigen Städten durchgeführt worden, in Deutschland aber bislang nicht verbreitet.

Durch dieses Verfahren ist es möglich, dass lediglich zwei Anbieter aktiv sind und die Anzahl der E-Tretroller auf 300 Stück im Stadtgebiet begrenzt ist (150 je Anbieter). Die Erfahrung aus dem Pilotprojekt zeigt, dass diese Anzahl derzeit bedarfsgerecht ist. Die Anbieter zahlen für die Sondernutzungserlaubnis 30 Euro pro E-Tretroller und Jahr. Es werden ausschließlich E-Tretroller mit Wechselakku-System eingesetzt, um die Umverteilungsprozesse zu optimieren. Die Aufladung der E-Tretroller erfolgt ausschließlich mit Strom aus regenerativen Quellen. In der Nähe von Gewässern, in Parkanlagen und anderen sensiblen Bereichen sind Verbotszonen eingerichtet, in denen die Leihe eines E-Tretrollers nicht beendet werden kann. Die Ausleihe der E-Tretroller geschieht über die jeweilige App der Anbieter. In der App werden auch die aktuellen Standorte der E-Tretroller angezeigt. Die Anbieter betreiben eine rund um die Uhr erreichbare Service-Nummer, um im Störfällen schnell reagieren zu können.

Ein zentrales Anliegen der Stadt und der Anbieter ist die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung und die sachgemäße Nutzung dieses Verkehrsmittels. Die Nutzenden sollen mithilfe einer Sicherheitskampagne sensibilisiert werden: Nutze den Radweg oder die Fahrbahn, fahre nie auf Gehwegen, fahre nur alleine und nicht zu zweit, fahre nüchtern, parke mit Rücksicht und trage einen Helm sind einige Stichworte. Zusätzlich ist ein Workshop mit blinden und seheingeschränkten Personen geplant, um mit diesen gemeinsam über Herausforderungen im Kontext mit E-Tretrollern zu sprechen und weitere Lösungsansätze zu erarbeiten.

„Einerseits sind E-Tretroller ein weiterer Baustein der Mobilität, dem wir als Stadt offen gegenüber stehen. Andererseits sorgen achtlos umgestoßene oder verkehrswidrig abgestellte Roller auch für Skepsis. Mit dem transparenten Auswahlverfahren, in dem nur zwei Anbieter ausgewählt, die Zahl der E-Tretroller begrenzt und klare Regularien aufgestellt wurden, haben wir einen Weg gewählt, um diese Interessen bestmöglich in Einklang zu bringen“, sagt der Technische Beigeordnete Rainer Gleß. „Ich bin froh, dass wir einen anderen Weg als viele andere Kommunen gegangen sind. Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt bestärken uns darin.“

Den Zuschlag haben die E-Tretroller-Anbieter Tier & Voi bekommen, die auch in einigen umliegenden Städten wie Bonn oder Köln vertreten sind. Nutzende der E-Tretroller können die Angebote auch über die Stadtgrenzen hinaus nutzen. Leihen können in allen Kommunen gestartet und beendet werden, in denen die Anbieter aktiv sind.

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