Der Technische Beigeordnete Rainer Gleß, Carsten Möhlmann vom ADFC und Ulrich Kalle aus dem städtischen Mobilitätsmanagement (v.r.) haben die Fahrradstraßen mit einer kleinen Probefahrt eingeweiht (hier im Bereich der Gottfried-Keller-Straße).

Erste drei Fahrradstraßen in Sankt Augustin offiziell eingeweiht

Dem Technischen Beigeordneten Rainer Gleß und Carsten Möhlmann vom ADFC ist die Freude anzusehen, als sie die ersten drei Fahrradstraßen im Stadtgebiet offiziell einweihen. Die Gottfried-Keller-Straße, die Albert-Sonntag-Straße und der Westteil der Bachstraße verlaufen parallel zur Stadtbahntrasse nach Bonn und werden schon lange sehr stark vom Radverkehr genutzt.

„Da ist es nur konsequent, diese Straßen als erste zu Fahrradstraßen zu machen und damit dem Radverkehr auf dieser wichtigen Hauptachse auch den Vorrang zu gewähren, der ihm hier gebührt“, erläutert Gleß die Auswahl der ersten Fahrradstraßen im Stadtgebiet. „Wir freuen uns über diesen wichtigen Schritt auch in Sankt Augustin, der den Radfahrenden nun mehr Sicherheit und Klarheit bringt, insbesondere auch in der Nähe der Schulen“, so der Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, Carsten Möhlmann.

Die Planung geht auf das schon 2017 vom Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss des Rates beschlossene Radverkehrskonzept zurück, das eine Optimierung der besonders wichtigen stadtbahnparallelen Radroute vorsieht. Sobald das noch fehlende Teilstück der Dornierstraße nach der notwendigen grundlegenden Sanierung ebenfalls als Fahrradstraße ausgewiesen werden kann, steht dann von der Südstraße im Stadtzentrum bis zur Stadtgrenze Bonn eine hochwertige Radroute zur Verfügung.

Fahrradstraßen sind schon seit einiger Zeit in der Straßenverkehrsordnung vorgesehen, wurden aber lange Zeit kaum eingesetzt. Der aktuelle Boom im Zuge der Verkehrswende wurde durch deutlich vereinfachte Bedingungen für die Einrichtung von Fahrradstraßen ermöglicht.

Der Technische Beigeordnete Rainer Gleß, Carsten Möhlmann vom ADFC und Ulrich Kalle aus dem städtischen Mobilitätsmanagement (v.r.) haben die Fahrradstraßen mit einer kleinen Probefahrt eingeweiht (hier im Bereich der Gottfried-Keller-Straße).
Der Technische Beigeordnete Rainer Gleß, Carsten Möhlmann vom ADFC und Ulrich Kalle aus dem städtischen Mobilitätsmanagement (v.r.) haben die Fahrradstraßen mit einer kleinen Probefahrt eingeweiht (hier im Bereich der Gottfried-Keller-Straße).

Durch die Beschilderung als Fahrradstraße wird die gesamte Fahrbahn quasi zum Radweg. Andere Verkehrsarten als Fahrräder und Elektrokleinstfahrzeuge (E-Tretroller) dürfen in Fahrradstraßen nur fahren, wenn sie durch Zusatzschild erlaubt werden. Für alle Fahrzeuge gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Der Radverkehr darf weder behindert noch gefährdet werden. Wenn nötig, muss der Kfz-Verkehr seine Geschwindigkeit weiter verringern. Drängeln und „Weghupen“ sind damit verboten. Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist ausdrücklich erlaubt.

Die Freigabe für den Kfz-Verkehr erfolgt mit dem Zusatzschild „Anlieger frei“. Damit bleiben alle Häuser in den Straßen mit dem Auto anfahrbar. „Anlieger“ im Sinne der Regelung sind nicht nur die Bewohner der genannten Straßen und deren Besuch, sondern auch der angeschlossenen Straßen, zu deren Erreichen man die entsprechend beschilderten Fahrradstraßen durchfahren muss. Kein Anlieger ist hingegen, wer die Straße nur zum Parken nutzt, etwa um mit der Stadtbahn weiterzufahren. Parken auf der Fahrbahn ist gemäß der Straßenverkehrsordnung nur erlaubt, wenn eine Restfahrbahnbreite von mindestens 3,00 m verbleibt. Alle drei Straßen haben so schmale Fahrbahnen, dass neben parkenden Autos diese Mindestbreite unterschritten wird. Damit ist und bleibt Parken auf der Fahrbahn in allen drei Straßen durchgehend verboten. Die Anlieger der genannten Straßen wurden bereits im vergangenen Jahr mit einem Bürgerbrief informiert.

In den kommenden Jahren werden weitere Fahrradstraßen im Stadtgebiet folgen: Neben der Dornierstraße als noch fehlendes Teilstück auf der Route nach Bonn steht insbesondere die Paul-Gerhardt-Straße in Niederpleis im Fokus, die eine der Haupterschließungen des Schulzentrums Campus Niederpleis für den Radverkehr ist. Beide Straßen folgen allerdings erst ab 2025, da zuvor noch grundlegende Sanierungsarbeiten erforderlich sind.