23 Jun Bereitschaftspflegefamilien für die Stadt Sankt Augustin gesucht
Es müssen aktuell vermehrt Kinder und Jugendliche in Obhut genommen werden, weil sie vorübergehend nicht mehr zu Hause leben können oder selbst um Inobhutnahme bitten und Krisen gemeinsam geklärt werden müssen. Mit der Inobhutnahme werden diese Kinder und Jugendlichen geschützt und gleichzeitig wird gemeinsam mit den sorgeberechtigten Eltern ihre Perspektive geplant. Für die Inobhutnahmen stehen der Stadt Sankt Augustin aktuell fünf Bereitschaftspflegefamilien mit unterschiedlichem Aufnahmeprofil zur Verfügung. Aufgrund des steigenden Bedarfs muss dieser „Pool“ erweitert werden.
Bereitschaftspflegestellen sind Menschen, die Kinder und Jugendliche meist sehr kurzfristig aufnehmen und ihnen vorübergehend ein Zuhause geben. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich von ihren oft schlimmen Erlebnissen ein wenig erholen. Sie erhalten Sicherheit, Schutz, Geborgenheit und eine umfassende Versorgung. Gleichzeitig leitet der Bezirkssozialdienst einen Klärungsprozess mit allen Beteiligten zur Perspektive der Kinder und Jugendlichen ein. Der Herkunftsfamilie werden immer Hilfen angeboten, um diese zu stabilisieren und zu prüfen und vorzubereiten, wenn eine Rückkehr des Kindes möglich ist. Alternativ wird bei Bedarf eine dauerhafte Unterbringung in eine Pflegfamilie, eine Jugendhilfeeinrichtung oder eine andere Maßnahme geplant.
Die Bereitschaftspflege kann von Familien, Paaren und Alleinsteheden übernommen werden. „Flexibilität, viel Humor, Gelassenheit, Zeit nehmen, oft Geduld haben, Zeit für die Termine der Kinder“ sind nach Einschätzung einer sehr erfahrenen und langjährigen Bereitschaftspflegemutter wichtige Eigenschaften für diese Tätigkeit. Darüber hinaus sollten die Bereitschaftspflegestellen erfahren in der Erziehung sein. Wichtig ist auch die Fähigkeit, sich auf diese sehr belasteten Kinder und Jugendlichen aufgrund der aktuellen Krise einzulassen und mit ihnen empathisch und liebevoll umzugehen, aber auch schützende Grenzen zu setzen.
„Mir gefällt es, dass ich so flexibel arbeiten kann, die Vielfältigkeit, immer etwas Neues, schöne Momente mit den Kleinen und Jugendlichen. Auch mit den geflüchtete Jugendlichen hatte ich lustige Momente bei Übersetzungen mit der App“ erzählte die erfahrenen Bereitschaftspflegemutter.
Unsere Bereitschaftspflegefamilien werden auf ihre Tätigkeit durch Gespräche, Hausbesuche und einen Kurs vorbereitet. Während die Familien ein Kind oder Jugendlichen betreuen, werden sie von der pädagogischen Fachkraft im Bezirkssozialdienst beraten und begleitet. Alle Bereitschaftspflegefamilien erhalten Fortbildungsangebote und Angebote zum regelmäßigen Austausch in der Gruppe.
Für Interessierte und weiterer Informationen über die Tätigkeit als Bereitschaftspflegestelle steht der Bezirkssozialdienst zur Verfügung.
Ansprechpartnerrinnen:
Frau Lahn-Abed, Tel.: 02241/243538, E-Mail: c.lahn-abed@sankt-augustin.de
Frau Kirch-Holler, Tel.: 02241/243469, E-Mail: s.kirch-holler@sankt-augustin.de