Guido Bonerath (Vorsitzender des Feuer- und Bevölkerungsschutzausschusses), Marcus Faak (Einheitsführer Mülldorf), Bürgermeister Max Leitterstorf, Paul-Pierre Klein (Einheitsführer Menden), Pater Judson Rodriguez, Pfarrer Jan Busse und Herbert Maur (Leiter der Feuerwehr).

Neue Fahrzeuge für die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin übergeben

Zweite Drehleiter und Löschfahrzeug für den Katastrophenschutz gesegnet und offiziell in Dienst gestellt

In einer kleiner Feierstunde wurden die neue Drehleiter und das Löschfahrzeug für den Katastrophenschutz von Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche gesegnet und im Beisein der Kameradinnen und Kameraden, dem Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin Herbert Maur und Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf offiziell in Dienst gestellt.

Durch die bevorstehende Taktverdichtung auf der Stadtbahnlinie 66 von alle zehn Minuten auf alle fünf Minuten mit jeweils einer Bahn in beiden Fahrtrichtungen, ist ein zweites Drehleiterfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr erforderlich geworden. Damit ist sichergestellt, dass die Feuerwehr rechtzeitig zur Stelle sein kann und die definierten Hilfeleistungsfristen eingehalten werden. Das Drehleiterfahrzeug aus Mülldorf stünde möglicherweise vor einer verschlossenen Schranke der Stadtbahn oder müsste einen Umweg über die Ost-West-Spange fahren, was bei einem Einsatz zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen führen könnte. Die Stationierung des zweiten Drehleiterfahrzeugs in Menden verkürzt in den Stadtteilen Menden und Meindorf die Anfahrzeiten. Zudem können mögliche Ausfälle eines Fahrzeugs mit eigenen Mitteln kompensiert werden, sodass beispielsweise bei einem Werkstattaufenthalt nicht mehr auf Fahrzeuge von anderen Feuerwehren zurückgegriffen werden muss.

„Die vom Rhein-Sieg-Kreis angekündigte Taktverdichtung auf der Stadtbahnlinie 66 wird mit den noch längeren Schrankenschließzeiten erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität in unserer Stadt haben. Bei allem Nutzen für die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs gilt es, diese Auswirkungen zu kompensieren. Ein wichtiger Schritt ist die Anschaffung einer zweiten Drehleiter für unsere Feuerwehr, damit alle Teile des Stadtgebiets im Einsatzfall schnellstmöglich erreicht und Menschenleben gerettet werden können. Die neuen Fahrzeuge sind ein wichtiger Beitrag, die Ausstattung unserer Freiwilligen Feuerwehr weiter zu verbessern“, so Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf.
„Beispielsweise bei dem zurückliegenden Gebäudebrand in Hangelar konnten wir die neue Drehleiter zusätzlich zu der schon vorhandenen Drehleiter zur Brandbekämpfung auf der Rückseite des Gebäudes einsetzen. Dies bringt viele einsatztaktische Vorteile mit sich, die in der Vergangenheit so nicht oder nur mit der Unterstützung auswärtiger Feuerwehren möglich gewesen wären“, ergänzt Herbert Maur, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin.

Mit dem neuen 299-PS-starken Fahrzeug werden zudem die technischen und einsatztaktischen Möglichkeiten erweitert. Mittels der 30m langen Leiter können Personen in einer Höhe von bis zu 23 Metern gerettet werden. Dies entspricht in etwa dem 8. Obergeschoss – bei höheren Gebäuden sorgen spezielle baurechtliche Vorgaben für die Sicherheit der Bewohnenden. Über diverse Anschlagpunkte können Lasten von bis zu 4 Tonnen gehoben oder über den Wasserwerfer im Rettungskorb 2.000 Liter Wasser pro Minute abgegeben werden. Der Korb der Drehleiter ist mit 500kg belastbar und ermöglicht auch die Rettung besonders schwergewichtiger Patienten, denn Einsätze in diesem Bereich nehmen tendenziell zu. Insgesamt wurden im Haushalt rund 810.000,-€ für die neue Drehleiter bereitgestellt, wovon alleine 40.000,-€ auf die feuerwehrtechnische Beladung entfallen.

Zudem wurde im Rahmen der Fahrzeugsegnung und -übergabe das Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz (kurz LF 20 KatS) nun auch offiziell in den Dienst gestellt. Das Fahrzeug wurde bereits im Februar in Empfang genommen und ist eines von insgesamt 109 neuen Fahrzeugen dieser Art, die das Land Nordrhein-Westfalen für den Zivil- und Katastrophenschutz beschafft hat. Die Landesregierung stellt den kommunalen Feuerwehren diese Fahrzeuge als ergänzende Ausstattung zur Verfügung und plant sie in das Katastrophenschutzkonzept ein. Das 16-Tonnen schwere Fahrzeug wird künftig vom Gerätehaus Mülldorf aus in Sankt Augustin eingesetzt. Wenn Ereignisse wie Hochwasser, Waldbrände oder schwere Stürme außerhalb von Sankt Augustin auftreten, ist das LF 20 KatS – einschließlich der freiwilligen Feuerwehrleute aus Sankt Augustin – für überörtliche Hilfeleistungen eingeplant. Für diese Zwecke hat das 340-PS-Fahrzeug eine standardisierte Ausstattung.