Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf (3. v. l.) übergibt im Beisein der weiteren Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung zur Eröffnung ein Geschenk der Stadt an die Einrichtungsleitungen Martina Neckel und Gabriele Strunz.

Neubau der Kindertageseinrichtung „Rasselbande“ im Zeit- und Kostenrahmen fertiggestellt

Mit acht Gruppen die bislang größte Einrichtung im Stadtgebiet

Seit Ende August 2020 laufen die Bauarbeiten für die neue achtgruppige Kindertageseinrichtung der Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg (AWO) in der Wellenstraße in Sankt Augustin-Mülldorf. Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit konnte im Februar 2022 der erste Bauabschnitt für die ersten sechs Gruppen in Betrieb gehen. Im Februar 2023 wurde nun auch der zweite Bauabschnitt fertiggestellt. Die Kita ist nun im August 2023 planmäßig mit zwei weiteren Gruppen am Start.

Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf (3. v. l.) übergibt im Beisein der weiteren Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung zur Eröffnung ein Geschenk der Stadt an die Einrichtungsleitungen Martina Neckel und Gabriele Strunz.

Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf (3. v. l.) übergibt im Beisein der weiteren Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung zur Eröffnung ein Geschenk der Stadt an die Einrichtungsleitungen Martina Neckel und Gabriele Strunz.

Auf dem ca. 8.700 Quadratmeter großen Grundstück ist die aktuell größte Kindertagesstätte in Sankt Augustin entstanden. Der Neubau ersetzt die alte fünfgruppige Kita aus den 1970er Jahren. Das fertige Gebäude vereint zeitgemäße Bautechnik mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Neben der Dachbegrünung ist eine leistungsstarke Photovoltaikanlage verbaut worden. Moderne Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und eine Fußbodenheizung mittels Gas-Brennwerttechnik sorgen für die optimale Temperatur innerhalb des Gebäudes. Das Regenwasser, das sich auf den Dachflächen sammelt, wird für die Gartenbewässerung der Kita genutzt.

Befestigte Wege- und Aufenthaltsflächen sowie Begrünungsmaßnahmen bestimmen die Außenanlagen. Neben Rasenflächen zum Spielen und Toben wurde zudem das Straßenbegleitgrün für die neu erstellte Erschließung angelegt. Hierfür wurden bereits neun klimaresistente Bäume gepflanzt, außerdem wurden 67 Sträucher und insgesamt fast 300 Quadratmeter insektenfreundliche, artenreiche Staudenmischpflanzungen in die Flächen eingebracht. Die Spielflächen erhalten in diesem Sommer noch weitere Pflanzungen sowie neue Spielgeräte samt zugehörigem Fallschutz. Neben einem großen Kletter-Kombigerät wird es unter anderem auch eine neue Matschanlage mit Pumpenvorrichtung geben.

Die Kita ist baulich komplett barrierefrei gestaltet, sodass alle Kinder sich möglichst selbstbestimmt und selbstständig bewegen, ihre Ziele erreichen, an Aktivitäten teilhaben und sich bestmöglich entwickeln können.

Trotz der mit Beginn der Baumaßnahme aufgetretenen Corona-Pandemie und des ab Februar 2022 herrschenden Ukrainekriegs und der damit verbundenen weltweiten Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen, insbesondere im Baugewerbe, konnte die Stadtverwaltung die bislang größte Kita im Stadtgebiet im gesteckten Kosten- und Zeitrahmen fertig stellen. Das veranschlagte Budget von 8,17 Mio. € für Gebäude, Erschließungsstraße, Parkplätze und Ausgleichsflächen wird mit voraussichtlich rund 7,55 Mio. € (noch nicht schlussgerechnet) nicht vollständig ausgeschöpft. Das zusätzliche Budget für die Außenanlage beträgt rund 540.000 € (ebenfalls noch nicht schlussgerechnet).

Ein Blick auf das Dach zeigt, dass mit der Kombination aus Photovoltaik und Dachbegrünung modernste Technik verbaut wurde.

Ein Blick auf das Dach zeigt, dass mit der Kombination aus Photovoltaik und Dachbegrünung modernste Technik verbaut wurde.

„Mit dem Abschluss dieser erfolgreichen und sehr umfassenden Baumaßnahme ist ein weiterer Baustein der stadtweiten Kita-Ausbauplanung umgesetzt“, freuen sich Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf und der Technische Beigeordnete Rainer Gleß. „Das zeitgemäße Gebäude wurde im Zeit- und Kostenrahmen fertiggestellt und bietet Platz für die bislang mit acht Gruppen größte Kita in Sankt Augustin.“

Die Kita „Rasselbande“ liegt in Mülldorf-Nord, einem kinderreichen und lebendigen Viertel, in dem insbesondere auch viele Familien und Alleinerziehende auf Unterstützung bei der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder angewiesen sind. Daher ist es besonders erfreulich, dass gerade hier die bislang größte Kindertageseinrichtung entsprechend neuester technologischer Gegebenheiten, sowie mit hohen pädagogischen Standards fristgerecht fertiggestellt wurde.

Gutes Aufwachsen mit vielen Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ist ein wichtiges Ziel der Stadt. Im frühen Kindesalter werden die Grundsteine für ein selbstbestimmtes Leben gelegt. Gleichzeitig ist dies jedoch eine Zeit vieler Herausforderungen für junge Eltern. Daher ist die Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder durch Kindertageseinrichtungen heutzutage essentiell. Diesem Bedarf wird der AWO Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg e.V. als Träger der Kita vor allem durch die Aufstockung der u3 Plätze gerecht. Von den insgesamt 145 Plätzen in acht Gruppen stehen 44 Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung und 101 Plätze für Kinder ab drei Jahren bis zum Schuleintritt. Die ganz jungen Kinder ab vier Monaten werden in zwei dafür besonders ausgerichteten Gruppen mit jeweils maximal zehn Kindern betreut. Die Einrichtung hat das zertifizierte Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ und bietet zusätzliche Angebote für Familien des Sozialraumes.

Enge Zusammenarbeit mit dem AWO Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg e.V.

„Die Zusammenarbeit mit der Stadt war sehr gut“, fasst AWO-Vorsitzender Heinz-Willi Schäfer die Erfahrungen des Wohlfahrtsverbandes bei den Bauarbeiten zusammen. „Trotz abgeschlossener Planung konnten wir noch Einfluss auf die Gestaltung des Außenbereichs und die Ausstattung der Innenräume nehmen“, schildert Schäfer. „Die Stadt hatte immer ein offenes Ohr für Anregungen und Wünsche.“ Dem AWO-Vorsitzenden ist dabei vor allem die Beteiligung der Kinder wichtig. „Demokratie setzt Menschen voraus, die selbstbestimmt handeln. Dies von Anfang an zu fördern, gehört zum Selbstverständnis der Arbeiterwohlfahrt“, meint Heinz-Willi Schäfer. „Es hat mich deshalb sehr gefreut, dass die Wünsche einer Kinderkonferenz in die Gestaltung des Außengeländes eingeflossen sind.“

Für Kita-Leiterin Martina Neckel sind insbesondere die neuen Hochbeete von Bedeutung: „Für uns ist es wichtig, Naturverbundenheit, Bewegung und Ernährungsbewusstsein im Alltag zu implementieren“, erklärt die Leiterin der Rasselbande. „Das Anbauen und pflegen der Hochbeete bindet die Kinder und das Team sehr gut in das Thema ein.“ Durch die Gestaltung der Außenanlage mit naturnahen Elementen und Materialien soll neben der Motorik der Kinder auch das Erleben von Sinneserfahrungen gefördert werden. Die vorhandenen Bestandsbäume auf dem Grundstück konnten größtenteils erhalten werden.

„Die Kinder freuen sich über viel mehr Platz und warme, freundliche Räume“, erzählt Martina Neckel. Die Flure eigneten sich gut zum Spielen, weil sie breit und lang seien. Besonders gut gelungen seien die großen Fenster zum Parkplatz und die Sonnenfensterfront zum Außengelände hin. „Die Kinder können sich auf die eingebaute Nische setzen und beobachten, wer gebracht oder abgeholt wird, und sie können ihren Eltern winken“, so Martina Neckel. „Die Kinder lieben diese Fenster und verbringen dort viel Zeit.“ Sie hätten die neuen Räume sehr schnell angenommen. „Das lag auch daran, dass die Kinder den gesamten Bauprozess begleitet konnten. Sie haben sich mit Bauarbeitern und Handwerkern unterhalten, immer wieder die Baustelle besucht und angeschaut“, erzählt die Leiterin der AWO-Kita.

Der AWO Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg e.V. ist mit insgesamt 18 Kindertageseinrichtungen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis einer der größten Kita-Anbieter der Region. Acht der Kitas sind vom Land NRW darüber hinaus als Familienzentren zertifiziert, darunter auch die bald achtgruppige Kita „Rasselbande“. Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Februar 2022 wurde die Kita bereits von fünf auf sechs Gruppen erweitert. Die AWO betreut derzeit 115 Kinder aus fast 30 Nationen in den Räumen in Sankt Augustin.

Die 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten nicht zuletzt in einer Woche Schließzeit alle Hände voll zu tun, um den Umzug in das neue Gebäude mit vereinten Kräften durchzuführen. „An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an das Team der Rasselbande unter der Leitung von Martina Neckel.“

Seit Baubeginn herrscht eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden der Bauunternehmung Patrick Lindenberg aus Rösrath, dem Fachbereich Hochbau und Projektsteuerung der Stadt Sankt Augustin, Dirk Löwen als Projektleiter seitens der Stadt, und der AWO als Träger.