Kind am iPad

Digitale Medien in der Kindertageseinrichtung

Trägerübergreifendes Medienprojekt für die Kitas in Sankt Augustin

Wann ist ein Kind reif genug für Tablet, Smartphone und Internet? Wieviel Nutzung der Geräte darf sein? Wie können kleine Kinder Tablets nutzen? Und welche Medien können die Bildungsarbeit in Kitas unterstützen? Diese und weitere spannende Fragen stehen im Mittelpunkt der trägerübergreifenden Fortbildungsreihe „Digitale Medien in der Kindertageseinrichtung“ für Fachkräfte aus Kitas in Sankt Augustin.

Digitale Medien sind inzwischen fester Bestandteil im Leben von Kindern und Familien. Und auch für die Arbeit in Kitas ist der Bereich Medien ein elementarer Bildungsbereich. Fachkräfte haben die Aufgabe, Kinder bei allen für sie wichtigen Themen aus ihrer Lebenswelt zu begleiten. Die kindliche Lebenswelt ist inzwischen eine Medienwelt. Ob Smartphone, Internet oder digitale Spiele – oft kennen die Kinder sich schon besser als mancher Erwachsene aus und gehen ganz selbstverständlich mit digitalen Medien in Kontakt.

Für die Kitas besteht die Aufgabe darin, Digitales und Analoges kreativ miteinander zu verbinden. So wurden am ersten Fortbildungstag sogenannte Aufnahmeklammern vorgestellt. Damit können die Kinder beispielsweise während des Malens Sprachaufnahmen machen. Den Eltern kann dann die Aufnahme vorgespielt werden und so erfahren sie was ihr Kind beim Malen beschäftigt hat.

Insbesondere Tablets, die im Rahmen des Projektes an Fachkräfte verteilt wurden, eignen sich hervorragend zum Fotografieren und zur anschließenden Bildbearbeitung. Beim nächsten Fortbildungstag, auf den sich alle Fachkräfte freuen, wird es genau darum gehen: Dort wird die Handhabung einer Stop-Motion-App zum Herstellen kleiner Filmsequenzen erlernt.

Obwohl laut der MiniKim Studie 2020, Kita Kinder noch immer das klassische Spiel draußen oder mit Spielzeug bevorzugen, ist es wichtig, einen gesunden Umgang mit Medien zu lernen und diese aktiv in den Alltag einzubringen. Deshalb ist es ein wichtiges Ziel des Projektes, Kinder von der passiven Nutzung der Medien, wie z. B. dem Schauen von Filmen und einseitigen Spielen am Bildschirm zur aktiven und pädagogisch wertvollen Nutzung heranzuführen. Kreative Gestaltung und damit das Erleben von Selbstwirksamkeit im Umgang mit digitalen Geräten sollte dabei im Vordergrund stehen. So ist es nun Aufgabe der Fachkräfte in Kitas, die Kinder beim Erlernen eines kreativen Umgangs mit der digitalen Welt zu begleiten. Den Abschluss des Projektes bildet eine Veranstaltung im Juni 2024, bei der im Rahmen eines „Marktes der Möglichkeiten“ durchgeführte Projekte aus den teilnehmenden Kitas präsentiert werden.

Dank einer Finanzierung durch die Projektförderung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe des LVR aus Mitteln der Sozial- und Kulturstiftung NRW konnte von Seiten des Fachdienstes Frühkindliche Bildung ein Antrag für das Projekt „Medienbildung und Digitalisierung in der Kita“ gestellt werden. Die Freude über die Bewilligung war bei allen groß. Karin Küppers, Expertin für Digitalisierung in Kitas, begleitet das Projekt als Referentin.