Gruppe von Menschen bei der Pflanzung eines neuen Staudenbeets.

Workshop „natürlichMengde“

Bei schönstem Herbstwetter durften Teilnehmende des Workshops „natürlichMengde“ am Samstag, 22. Oktober selbst Hand anlegen und in der Grünanlage „Alter Friedhof Menden“ ein ganz besonderes Staudenbeet gestalten. Zu den interessierten Hobbygärtner*innen zählten auch Mendens Ortsvorsteherin Gudrun Burk sowie Wolfgang Prause und Michael Dalmus vom Ortsausschuss Menden aktiv, die tatkräftig mit anpackten.

Durch die ehrenamtliche Initiative, maßgebliche Planung und Vorbereitung der Mendenerin Lucia Quadt, (NaturArt Gartengestaltung), entstand im Bereich des zentralen Sitzplatzes ein vielfältiges Beet, das seinen besonderen Charme der ausschließlichen Verwendung von heimischen sowie an Trockenstandorte angepassten Wildstauden verdankt. Besonderes Augenmerk hatte Quadt bei der Auswahl der trockenheitsverträglichen Pflanzen auf den Nutzen für die heimischen Wildbienen gelegt. Auf Basis von mageren Substraten wurde ein Standort vorbereitet, der von vielen heimischen Wildstaudenarten bevorzugt wird. So haben neben Küchenschelle, Gipskraut und Feldthymian auch Pflanzenarten wie Steppenwolfsmilch, Karthäusernelke und Kalkaster ein neues Zuhause in Menden gefunden.

Die Teilnehmenden erfuhren, worauf es bei der Anlage eines naturnahen Wildstaudenbeetes ankommt und erhielten für die Anordnung und Pflanzung der Stauden wertvolle Praxistipps von der Landschaftsgärtnerin Quadt. Erfahrung und Talent der Expertin zeigte sich besonders beim Einbringen von Strukturelementen, wie Basaltfindlingen und Totholz, die im Beet weitere ökologischer Aufgaben übernehmen. Sie dienen z. B. als Sonnenplätze für Eidechsen oder als Quelle für Nestbaumaterial der Wildbienen und sollten deshalb in keinem Garten fehlen.

Nicht zu verwechseln ist diese Anlage, trotz der eingebrachten Steine, mit den leblosen Schottervorgärten. Je nach Bauweise ist die Umgestaltung einer reinen Schotterschüttung in ein mageres Wildstaudenbeet nach dem hier entstandenen Vorbild jedoch mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich.

Das Engagement an dieser Stelle soll weitere Kreise ziehen. So ist geplant, dass die Kinder der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule am Standort Mittelstraße Frühlingsblüher in einer Zwiebelpflanzaktion auf den Rasenflächen ausbringen.

Das Büro für Natur- und Umweltschutz der Stadt Sankt Augustin unterstützte den Workshop im Rahmen der Kampagne „Stadtgrün naturnah“ durch die Bereitstellung des Standortes, durch vorbereitende tiefbauliche Arbeiten, tatkräftige Mithilfe der Bundesfreiwilligen Sarah Lückeroth und durch Öffentlichkeitsarbeit für die Aktion. Die Kosten für die Wildstauden, Pflanzsubstrat und Komposterde übernahm die Bürgerstiftung Sankt Augustin.

Wer den Termin verpasst hat, ist herzlich eingeladen, bei der weiteren Entwicklung des Beetes aktiv mitzuwirken. Für die Pflege des Wildstaudenbeetes werden Grünpaten gesucht, die etwa zweimal jährlich unter fachlicher Anleitung ein paar Stunden für einen Pflegegang aufbringen wollen und bei Bedarf für die Bewässerung der Pflanzen sorgen. Interessierte melden sich hierzu gerne beim Büro für Natur- und Umweltschutz der Stadt Sankt Augustin unter naturnah@sankt-augustin.de.

 

Gruppe von Menschen bei der Pflanzung eines neuen Staudenbeets.