07 Nov Eindrücke von der Interkulturellen Woche 2024
12 Veranstaltungen wurden bei der interkulturellen Woche angeboten. Hier ein paar Eindrücke einzelner Veranstaltungen.
Ukrainischer Abend
Der ukrainische Abend der Ev. Kirchengemeinde Sankt Augustin und Hangelar und des dort ansässigen Ukraine-Cafés wurde von über 30 Erwachsenen und Kindern sehr gut besucht. Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Hagena gab es viele selbstgemachte ukrainische Speisen zu kosten und die Möglichkeit bei einem Film über die ukrainische Geschichte und Kultur ins Gespräch zu kommen.
Ausstellung „Aktiv für Demokratie“
Die Ausstellung „Aktiv für Demokratie“ ist ein partizipatives Kunstprojekt, welches in der Stadtbücherei die ganze Woche besucht werden konnte. Das Kunstprojekt ist eine Kooperation des Bundesverbands bildender Künstlerinnen und Künstler Bonn, Rhein-Sieg (BBK), dem Integrationsrat und der Stadtbücherei Sankt Augustin. Das Konzept des BBK entstand im Rahmen der EU-Wahl 2024. Dabei handelt es sich um weiße Papiertaschen, die auf einer Seite mit dem Logo „Aktiv für Demokratie“ bedruckt und auf der anderen Seite individuell gestaltet sind. Von den mittlerweile mehr als 300 gestalteten Taschen, bei verschiedenen Aktionen in Bonn und Umgebung, wurde eine Auswahl in der Stadtbücherei ausgestellt. Die Aktion sensibilisiert für die Notwendigkeit einer aktiven Gestaltung von Demokratie. Ausgestellt auf den Fensterbänken und Regalen der Stadtbücherei gab es für alle Besuchenden überall etwas zu entdecken.
Bunt und gesund – Interkulturelles Frühstück für Eltern und Baby
Die Familienbildungsstätte (FABI) Rhein-Sieg lud zum Interkulturellen Frühstück für Eltern und Baby in das Haus Mülldorf auf der Bonner Straße ein. Das etablierte Format des Elterncafés als offener Treff für Eltern und Baby öffnete im Rahmen der IKW die Türen für ein buntes und gesundes Snack-Frühstück und die Vorstellung des Kinderbuchs „Die kleine Raupe Nimmersatt“ in verschiedenen Sprachen. Es wurde abwechselnd auf deutsch und arabisch vorgelesen. Zudem gab es Spielmöglichkeiten für die Kleinen und den Austausch mit anderen Eltern bei einer leckeren Tasse Kaffee und Snacks. Ein ähnliches Programm fand einen Tag später auch im Wacholderweg statt.
Argumentieren mit Zivilcourage – Umgang mit „Stammtischparolen“
Am Workshop „Stammtischparolen – Argumentieren mit Zivilcourage“ haben Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Nationalitäten und Hintergründe teilgenommen, um Strategien und Methoden zu erlernen, wie man mit Stammtischparolen und diskriminierenden Aussagen im Alltag umgehen kann. Ziel des Workshops war es, den Teilnehmenden das notwendige Rüstzeug mitzugeben, um in solchen Situationen couragiert und sicher zu handeln. Zu Beginn stand die Frage im Raum: Wer reagiert eigentlich, wenn man mit Stammtischparolen konfrontiert wird? Es wurde thematisiert, was man in solchen Momenten tun sollte und welche Verhaltensweisen sich bewährt haben. Der Workshop vermittelte verschiedene Ansätze, die es ermöglichen, unangemessene Aussagen nicht einfach hinzunehmen, sondern aktiv und mit Zivilcourage zu begegnen. Der Workshop bot nicht nur wertvolle theoretische Grundlagen, sondern auch praxisnahe Übungen, die das Selbstbewusstsein und die Handlungsfähigkeit der Teilnehmenden im Umgang mit Stammtischparolen stärkten.
Interkulturelles Spielefest
Ein riesiges Spektakel bot das Interkulturelle Spielefest, zu dem die Gutenbergschule in Sankt Augustin-Ort nicht nur die eigenen Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Nachbarschaft sowie alle Sankt Augustiner Kinder eingeladen hatte. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Kinder aller Altersgruppen und Nationalitäten an einem Dutzend Stationen über das gesamte Schulgelände verteilt basteln, spielen, rätseln, Aufgaben lösen oder die beste Kickermannschaft ausspielen. Begleitet wurde das Fest von einem interkulturellen Buffet, das von den Eltern bereitgestellt wurde.
Vielfalt leben: Entdecken Sie Orte für ein gemeinsames Miteinander
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg beteiligte sich an der IKW mit einer Online Entdeckungsreise der Vielfalt. In einem interaktiven Quiz konnte man sich durch fünf Themenfelder klicken, die verschiedene Aspekte von Vielfalt und Inklusion beleuchteten. Felder rund um Klassismus, Geschlecht und Geschlechtsidentität, Diversität im Bildungssystem, Barrierefreiheit und Allyship wurden aufgegriffen und spielerisch vermittelt. Wer sich für die Verlosung am Ende registrierte, hatte sogar die Chance ein paar tolle Preise zu gewinnen.
Finissage der Ausstellung: „Zwischen Türen, Toren und Fenstern: Transitperspektiven“
Die Finissage am Freitag hinterließ einen bleibenden Eindruck, da Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenkamen – sowohl Bewohnerinnen und Bewohner der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE), geflüchtete Menschen, Personen, die in diesem Bereich arbeiten und weitere Interessierte. Gemeinsam betrachteten sie die ausgestellten Fotografien, die von den geflüchteten Menschen aus der ZUE erstellt worden waren. Die Fotografien zeigten öffentliche Bereiche von Sankt Augustin mit dem Fokus auf Türen, Tore und Fenster. Zuvor erhielten die Teilnehmenden im Rahmen des Projektes eine Einführung in die Grundlagen der Fotografie von einem professionellen Fotografen. Nach dieser Schulung zogen sie in Gruppen los, um ihre Eindrücke festzuhalten, wie uns Frau Kreide Damani von der ZUE berichtete. Die dabei entstandenen Fotos wurden anschließend auf Leinwände gedruckt und auf Staffeleien ausgestellt. Nach der Ausstellungseröffnung gab es ein Buffet und die Gäste konnten ein Konzert genießen, das zur feierlichen Atmosphäre beitrug. Im weiteren Verlauf des Abends gab es zudem Lesungen, die thematisch sehr berührend waren. Ein Gedicht wurde aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt, gefolgt von einer weiteren Lesung, die sich mit den Themen Identität, Liebe, Kultur und weiteren Aspekten des menschlichen Daseins auseinandersetzte. Die Finissage bot eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch und zur Begegnung in einer harmonischen und kreativen Atmosphäre, bei der Kunst und Kultur als verbindende Elemente im Mittelpunkt standen.
Begegnungsabend mit Geflüchteten aus der ZUE
Der Begegnungsabend in der Kirche in Hangelar brachte Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammen. Ein Konzert, das für eine entspannte und feierliche Atmosphäre sorgte, begleitete den Abend. Darüber hinaus fanden Lesungen statt, die thematisch tiefgreifende Themen wie Liebe, Identität und Kultur behandelten. Der Begegnungsabend bot eine wertvolle Gelegenheit, Brücken zwischen verschiedenen Lebenswelten zu bauen. Musik und Literatur dienten dabei als gemeinsame Sprache und schufen einen Raum des Austauschs und der Verbundenheit.
Konzert: „Tango für Beethoven“
Am Samstagabend zog Pianistin Eva Alvarez aus Buenos Aires, die rund 25 Anwesenden mit ihren Klavierklängen im Ratssaal der Stadt in den Bann. Sie spielte fast zwei Stunden Stücke südamerikanischer Komponisten und auch eigene Kompositionen. Gegen Ende des stimmungsvollen Konzertes nahm ein Paar, dem Motto des Abends folgend, die Einladung an und tanzte Tango.