Feuerwehr der Stadt Sankt Augustin

Brandschutz auch bei hohen Energiekosten

Bedingt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Energiekosten drastisch gestiegen. Viele Menschen suchen daher nach alternativen Heizmöglichkeiten, um Geld zu sparen. Die Stadtverwaltung Sankt Augustin und die Freiwillige Feuerwehr appellieren an die Umsicht der Bürgerinnen und Bürger, Brandgefahren zu minimieren.

Teelichtöfen: Sogenannte Teelichtöfen gibt es bereits für kleines Geld als Bausatz oder als fertiges Produkt. Bei dieser augenscheinlichen Alternative zur Gas- oder Ölheizung ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Gerade bei vielen verwendeten Teelichtern steigt die Kohlenmonoxid-Vergiftungsgefahr drastisch. Hierbei handelt es sich um ein geruchs- und geschmackloses Gas, welches als Verbrennungsnebenprodukt entsteht. Folgen einer solchen Vergiftung können Kopfschmerzen sein, bei ungehindertem Verlauf und weiterhin fehlender Sauerstoffzufuhr kann sogar der Tod eintreten. Durch die hohen Temperaturen der Teelichtöfen besteht zudem akute Verbrennungsgefahr, denn nicht selten werden Temperaturen von 130°C bis 140°C erreicht. Auch kann sich das Kerzenwachs, bedingt durch die Stauwärme innerhalb des Ofens, selbst entzünden und zu einem gefährlichen Wachsbrand führen. Geld sparen lässt sich mit dieser Heizvariante auch nicht. Für eine durchschnittlich große Wohnung würden mehrere 100 Teelichter pro Tag gebraucht, um die konventionelle Heizung zu ersetzen. Von dem logistischen Aufwand einmal komplett abgesehen.

Elektroheizlüfter: Unter dem finanziellen Gesichtspunkt setzen viele Bürgerinnen und Bürger nunmehr Elektroheizlüfter ein. Der Energieverbrauch dieser Geräte ist sehr hoch und, besonders wenn mehrere Heizlüfter parallel verwendet werden, kann das Stromnetz in den eigenen vier Wänden schnell überlastet sein. Im schlimmsten Fall können aufgrund der hohen Stromlast sogar Kabelbrände entstehen. Finanzielle Ersparnisse sind auch hier in den meisten Fällen nicht zu erwarten. Gas ist derzeit deutlich günstiger als Strom und auf die konventionelle Heizung wird man weiterhin nicht verzichten können.

Gasheizstrahler: Ein weiterer Trend ist die Verwendung von Gasheizstrahlern oder Gasheizungen in den Wohnräumen, welche mit Propangasflaschen betrieben werden. Zwar ist die Lagerung einer Gasflasche in einer Wohnung per se nicht verboten, jedoch drohen auch hier Verbrennungs- und Vergiftungsgefahren, ähnlich wie bei Teelichtöfen. Im Fall eines tatsächlichen Brandes, kann eine in einer Wohnung befindliche Gasflasche zudem zu einer unkalkulierbaren Gefahr für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für Einsatzkräfte werden. Erst kürzlich fand die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin eine Gasflasche in einem brennenden Zimmer. Die Folgen eines solchen berstenden Behälters in einem Wohnraum möchte sich niemand ausmalen.

„Bitte vermeiden Sie sogenannte alternative Heizmöglichkeiten wie Teelichtöfen, Gasheizstrahler oder Elektroheizlüfter. Nicht nur der Nutzen ist sehr begrenzt, sondern sie können mit schweren Bränden oder Vergiftungen auch zu einer großen Gefahr für Leib und Leben werden. Schützen Sie sich, Ihre Familien und die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr“, appelliert Bürgermeister Max Leitterstorf.

Kerzen: Gerade in der Vorweihnachts- und Adventszeit sorgen flackernde Lichter und Kerzenschein für eine besinnliche Stimmung in der Wohnung. Wenn daraus jedoch ein richtiges Feuer wird, ist die Besinnlichkeit schnell verflogen. Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland folgenschwere Brände, die durch den sorgsamen Umgang mit offenem Licht und Kerzen vermieden werden können. Sieben einfache Tipps helfen, Brände zu verhindern:

  1. Stellen Sie Kerzen nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen oder an Orten mit Zugluft auf.
  2. Lassen Sie Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen!
  3. Löschen Sie Kerzen an Adventskränzen und Gestecken rechtzeitig, bevor sie ganz heruntergebrannt sind.
  4. Kerzen gehören immer in eine standfeste, nicht brennbare Halterung.
  5. In Haushalten mit Kindern sind elektrische Kerzen ratsam. Achten Sie darauf, dass die verwendeten Produkte den VDE-Bestimmungen entsprechen.
  6. Tannengrün trocknet mit der Zeit aus und wird umso leichter entflammbar. Lassen Sie hier besondere Sorgfalt walten.
  7. Achten Sie darauf, dass bei elektrischen Lichterketten etc. die Steckdosen nicht überlastet werden. Schalten Sie elektrische Lichterketten bei Ihrer Abwesenheit aus.

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie sicher Energie und bares Geld gespart werden können, ohne Risiken einzugehen. Entsprechende Informationen beispielsweise unter https://www.rhein-sieg-kreis.de/energiesparen