Die „süße Revolution“ der Schoko-Bischöfe in einem Schaufenster in der huma.

Bischöfe proben den Aufstand

Für Kinderrechte und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Produzentenländern des globalen Südens setzen sie sich ein und machen gerade jetzt – pünktlich zum Gedenktag ihres Namensgebers – auf Missstände in der Schokoladenproduktion aufmerksam. Angestiftet von der Aktionsgruppe Fairer Handel Sankt Augustin protestieren seit gestern im Schaufenster des Pop-up-Stores des LebensRaum Kirche rund 30 Schoko-Bischöfe für den Kauf von fair gehandelter Schokolade. Mitglieder der Gruppe, die sich seit 2018 für den fairen Handel engagiert, hat rechtzeitig vor dem Nikolaustag das Schaufenster auf der Marktebene der huma (nahe der Infotheke) gestaltet. Mit der Auslage möchte die Gruppe Klarheit im Siegeldschungel schaffen und allen, die Schokoladenprodukte im Supermarkt kaufen, konkrete Tipps geben, auf welche Siegel sie achten müssen.

Gerade zur Vorweihnachtszeit ist Schokolade in aller Munde. Doch der Genuss hat eine bittere Note, denn der Kakao-Anbau ist oft von schlechten Arbeitsbedingungen, Armut und Kinderarbeit geprägt. Um diese Missstände aufzuzeigen und die Vorweihnachtszeit zur „Fairweihnachtszeit“ zu machen, beteiligt sich Sankt Augustin an der Kampagne „Sweet Revolution“ von Fairtrade Deutschland. Seit 2019 ist die Stadt Sankt Augustin ausgezeichnete Fairtrade-Stadt und setzt sich auf lokaler Ebene für faire globale Handelsbedingungen ein.

Am Samstag, 3. Dezember zwischen 15 und 18 Uhr werden Mitglieder der Aktionsgruppe Fairer Handel im Pop-up Store auf der Marktebene der huma faire Schokolade verteilen, Produktbeispiele präsentieren und Interessierte über den fairen Handel informieren. „Beim Backen, bei den Süßigkeiten für den Adventskalender, bei Geschenken – überall können wir Solidarität zeigen und zu fair gehandelten Zutaten greifen“, sagte Bürgermeister Max Leitterstorf. „Wir als Stadt möchten als gutes Beispiel vorangehen, informieren und Ideen weitergeben.“

Bislang beträgt der Marktanteil von Fairtrade-Kakao auf dem deutschen Markt 16 Prozent. Mehr Menschen vom fairen Handel zu überzeugen ist das Ziel der Kampagne „Sweet Revolution“. Gerade in der aktuellen Krise ist der faire Handel mehr denn je gefragt. Die Menschen in den Anbauländern sind hart von steigenden Kosten und Lebensmittelpreisen getroffen.

Fairtrade setzt sich für verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Kakaoanbau ein. Bei Fairtrade schließen sich die Bäuerinnen und Bauern in Organisationen zusammen, verbessern so ihre Verhandlungsposition und den Zugang zu Märkten, Krediten und Information. Festgelegte Mindestpreise und eine zusätzliche Prämie geben Stabilität und Planungssicherheit.

Noch bis Weihnachten ist die „Süße Revolution“ im Schaufenster des Pop-up-Stores des Lebensraum Kirche zu sehen. Während die Kirchenmänner aus dem süßen Stoff „Sichere Existenzen – mit FAIRER Schokolade!“ oder „Gute Schokolade zum FAIREN Preis!“ fordern, können alle Naschkatzen und Schoko-Fans Schokoladenprodukte mit dem Fairtrade-Siegel in vielen Supermärkten kaufen. Auf welche Siegel man hierbei achten sollte, ist im Fenster gezeigt. Dem echten Bischof von Myra hätte diese Aktion bestimmt gefallen.

 

Die „süße Revolution“ der Schoko-Bischöfe in einem Schaufenster in der huma.

Die „süße Revolution“ der Schoko-Bischöfe in einem Schaufenster in der huma.

 

Weitere Informationen zum Fairen Handel und zur aktuellen Kampagne:

www.fairtrade-deutschland.de

https://www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/aktuelle-aktionen/sweet-revolution-2022